Sonntag, 6. Mai 2012

Unitagebücher: Thursday - Third Day!


Um 6:47 Uhr weckt den Taugenichts prasselnder Regen und lauter Donner. Das wars wohl mit den Plänen am Vormittag vor der Uni schwimmen zu gehen. Alas. Wenn das Wetter heute Abend passt, dann kann er immerhin ein bisschen Geld verdienen gehen. Der Donnerstag hat immerhin zwei relativ entspannte Veranstaltungen, um dann das dreitägige Wochenende einzuläuten.
Es beginnt damit, dass eine Dramaturgin und zeigt, was alles so in einem Programmheft steht. Ja, das ist tatsächlich so sinnentleert, wie es sich anhört. Aber die Dozentin ist nett, und der Kurs ganz klein und überschaulich, also stimmt zumindest die Gesellschaft. Nach einem kurzen Mittagessen mit Kommilitonen haut der Taugenichts auf den Tisch und verkündet lautstark, dass er keine Lust mehr auf den ganzen Scheiß hat, und jetzt endlich mit dem Wochenende anfangen will. Also eilt er sich um 14 Uhr zum letzten Kurs in der Woche. Literatur und Gesellschaft des deutschen Mittelalters. Der intellektuell anspruchsvollste Kurs des Halbjahres. Leider. Wieso „Leider“? Weil er nur selten anspruchsvoll wird. Woran liegt das? Weil so viele Lehrämtler und andere Dumpfbacken drin sitzen auf die wir warten müssen. Aber der Dozent versteht es trotzdem, wie PD [tödlich arrogant und total cool] immer mal wieder den Kopf zu rauchen zu bringen, bei dem Versuch eine fremde Herangehensweise nach zu vollziehen.
Nach dem Kurs schwingt sich der Taugenichts auf sein Fahrrad, und freut sich, dass er nicht im Regen nach Hause fahren muss. Er lacht in den Himmel über das beginnende Wochenende, als ihm die Sonne verrät, dass schönes Wetter ja Arbeit bedeutet. Also guuut...
In der Kneipe seiner Wahl, muss er eine Stunde später die Tische schrubben, die Aschenbecher ausleeren, das Essen anschreiben und den ganzen Rest vorbereiten. Kaum fängt er an die ersten Gäste zu bedienen muss er in den Keller und das Weizen-(Waaaaaaz)-Fass wechseln. Dann schnell wieder weitertragen, zwischen Zapfsäule und Biergarten hin und her, kurz die Gäste innen übersehen, Essensbestellungen bei der Küche vorbeibringen und bevor er es sich versieht ist diese stressige halbe Stunde gekommen.
„Was? Natürlich war das bis zur Marke voll! Sie haben doch was abgetrunken!“
Danach kann er wieder ein wenig Eier schaukeln, sich mit dem obligatorischen einsamen Mann, der offensichtlich einfach nur nicht nach Hause will unterhält, bis es wieder weitergeht und alle Leute, die zum Abendessen gekommen, sind ihre nächste Runde bestellen oder zahlen und die Leute, die nur zum trinken kommen, sich gerade setzen.
„Unser Fleisch ist nicht ranzig! Scheren sie sich doch zur Hölle!“
Eine weitere hektische halbe Stunde vergeht und nicht lange danach, flüchten sich die letzten Gäste nach drinnen. Hier und da noch nachgefüllt, und schon verabschiedet sich der dritte Mann.
„Moment, du warst der dritte Mann? Ich dachte ich bin der dritte Mann? Dann bleibe ich wohl noch hier...“
Aber schon bald, kann auch der Taugenichts das Trinkgeld zusammen rechnen, den Geldbeutel feierlich an den Chef geben und sich mit ein paar Euronen mehr in der Tasche nach Hause begeben, wo er jetzt endlich mit seinem Wochenende anfangen kann.

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