Oh, boy.
Da ist jetzt die stressige
Endprobenphase im Theater vorbei, aber Ruhe hat man deswegen trotzdem
noch nicht.
Es ist Dienstag und der Taugenichts hat
mal wieder nichts größeres zu tun. Im Dispostiv
(=Unimedienblogt)treffen regt er sich einmal ordentlich über alles
auf, und zeigt wie er das viel besser könnte, es aber niemals tun
würde. Genau so wie er es damals von seiner Kollegstufe gelernt
hatte, als er im Posten der Verantwortung saß. Danach unterhält er
sich noch mit der Kollega1
und wartet darauf, dass sein Lieblingsmedienwissenschaftsdozent
auftaucht. Er schafft es auch ihre ewige Treue und Mitarbeit bei
seiner nächsten Serienunternehmung zu kaufen. Als der Dozent kommt
hat er schon eine Horde von fünf Studenten dabei, die ihn belagern
und entschließt sich zwanzig minuten später einfach zu gehen, weil
das eh gerade alle machen und er keine Lust hat den Herdendrang zu
widerstehen, um mit Einsamkeit belohnt zu werden. Außerdem hatte er
den Professor ja sowieso morgen in aller Herrgottsfrühe (10 Uhr!) im
Drehbuchseminar, wo er danach sehr belästigbar war.
Einige sehr entspannte Stunden bis zur
abendlichen Aufführung. Zwei Stück die Woche sind völlig
angemessen. Danach der traditionelle Besuch in der Theaterkneipe, die
ja auch der Arbeitsort des Taugenichts ist. Die Kollega bedient
praktischerweise. Verhängnisvoll. Sehr Verhängnisvoll.
Denn wie es Tradition ist, kommt die Kollega immer noch auf ein sehr gemütliches Feierabendbier vorbei. Diesmal war es eben leider schon Ein Uhr, als es soweit war. Und weil die beiden Serienjunkies sich eben erstmal zwei Stunden lang über die Erkenntnisse der letzten Woche unterhalten mussten, und sich nochmal eine Stunde über die Überlegenheit von Katzen streiten mussten, wurde es eben schnell vier Uhr Nachts. Und dabei ist der Mittwoch doch der Tag des frühen Aufstehens. Schweren Herzens wirft sich die Kollega dann halt selber raus.
Denn wie es Tradition ist, kommt die Kollega immer noch auf ein sehr gemütliches Feierabendbier vorbei. Diesmal war es eben leider schon Ein Uhr, als es soweit war. Und weil die beiden Serienjunkies sich eben erstmal zwei Stunden lang über die Erkenntnisse der letzten Woche unterhalten mussten, und sich nochmal eine Stunde über die Überlegenheit von Katzen streiten mussten, wurde es eben schnell vier Uhr Nachts. Und dabei ist der Mittwoch doch der Tag des frühen Aufstehens. Schweren Herzens wirft sich die Kollega dann halt selber raus.
Es ist 9:14 Uhr als der Taugenichts
sich entschließt einfach nicht aufzustehen. 9:21 Uhr und er muss
wirklich mal hoch. Taumelnd macht er sich deine Haferflocken und
checkt routiniert alle Neuheiten im Internet, erpresste schnell die
Teilnahme an einem Theater von seinem ältesten Bruder2
und erkannte um 9:37 Uhr, dass das Bad ungewöhnlicherweise belegt
war. Also wartete er noch bis 9:43 Uhr, um in der Rekordzeit von ocht
Minuten zu duschen. Dann in ein wie immer mühevoll ausgewähltes
Outfit zu werfen und zur Uni zu fahren, wo der Dozent natürlich wie
immer zu spät kam.
Eine
Hiwi-Stelle hatte er zwar immer noch nicht für dein scheinbar über
motivierten Taugenichts, dafür konnte er aber noch jemanden abpassen
der sein Auto zum Campus fährt. Die Taugenichtsin macht das gerne
und das kam ihm entgegen, weil er von der komischen Nacht so müde
war. Schlafen ist aber nicht, wenn der Fahrer den Weg nicht kann und
am engen Uniparkplatz das Einparken mit drei Autos im Nacken nicht
hinkriegt.Also gibt’s schnell einen Fahrerwechsel, obligatorischen
Hub- und Gestenkrieg mit den wartenden Autos und ein Hetzen zum
Hörsaal, weil die Taugenichtsin natürlich wieder viel länger
braucht, als alle anderen.
Die
Vorlesung kann jetzt aber schön gepflegt verschlafen werden, wie es
alle coolen Medienstudenten in der ver-musiktheaterlichten Umgebung
machen. „Sound, Performance und Urbanität“. Verflucht. Kein
„Hört euch langweilige Fakten über John Cage an und wieso er an
allem Schuld ist“-Vortrag, sondern ein „Ich habe einen coolen Weg
gefunden um coole Sachen so cool zu machen, dass sie auch in der
Wissenschaft noch cool sind!“3
Völlig unmöglich das zu verschlafen.
Danach geht es wieder schnell zurück zu den ausgelagerten Medienwissenschaften, wo ein Münchener Produzent einen weiteren Gastvortrag über Produktion „Von der Idee zum Film“ erzählt. Natürlich waren das zwei Stunden voller alter Informationen. Aber nachdem genug durchschulte Studenten schön ab pinselten wie man sich einen Drehplan schreibt, und warum man erst die Außenszenen bei Tageslicht dreht und dann die Innenszenen, scheint das Niveau von irgendjemandem wohl getroffen worden zu sein. Dann müssen die Theater und Medienstudenten schnell in der Pause fliehen, weil der Gastvortrag zur Hälfte natürlich mit einer ihrer Pflichtveranstaltungen kollidiert.
In dieser Audiomedienübung gibt’s es einen dritten Gastredner für den Tag, der was von Pressekonferenzen erzählt und mitmacht. Eine Viertelstunde vor Ende beschließt der Taugenichts, dass er nicht direkt von hier zur Arbeit gehen muss, sondern den letzten, überflüssigen „Wir lesen alle unsere Ergebnisse vor und lernen aus den Fehlern der Anderen“-Teil zu axten und lieber noch mal etwas zu essen (Wem ist es aufgefallen? Kein Mittagessen!) und einen Aufputschkaffee zu trinken. In den zwanzig Minuten, die er dadurch zu Hause hat schafft er auch genau zwei Scheiben Toast mit Nutella vom Löffel (Für Aufstreichen ist keine Zeit und kein Messer vorhanden) zu essen und ein Glas Kaffee zu trinken (Glas, weil alle Tassen unterwegs sind. Ja, im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist der dritte Mitbewohner echt und braucht tatsächlich Küchenutensilien!) und dann durch den Regen zur Arbeit zu laufen und pünktlich zu kommen! Oh ja, Zeitmanagement lernt er, der Nichtstauger.
Berufsbedingt
lernt er jetzt jede Menge über Fußball.
Natürlich
kann er es so schon schätzen, wenn ein gut gezielter Schuss genau im
richtigen Eck des Tors landet und der Torwart genau im falschen
Moment los hechtet. Aber so viele Fakten über Trainer, Mannschaften,
Nationen und Spieler hatte er noch nie gehört. Das übliche "Tschuldigung, ich kann in keiner Fußballkonversation sein." läuft auf der Arbeit natürlich nicht.
Auch hat er es noch nie erlebt, dass die Kneipe so still war und nur der Fernseher lief. Und dann plötzlich so laut war und dreißig Körper mit halb jubelnd halb posenden Armen aufsprangen. Das sind die ruhigen, guten Zeiten. Zur Halbzeit und bei Spielende geht’s dann natürlich wieder los, wenn zwanzig Leute zahlen und Zwanzig Leute Nachschub wollen. Aber das ist der Job. Die meisten haben sogar das bekommen was sie bestellt haben. Das die Qualität an Service, die sie von mir zu erwarten haben. Dirty deeds done dirt cheap. Und mit dirty mein ich hier den wörtlichen Sinn, weil ausgewaschene Gläser weder im Preis noch im Trinkgeld erhalten sind. Draußen ist ein Waschbecken, den Luxus müssen sie sich selber verdienen.
Auch hat er es noch nie erlebt, dass die Kneipe so still war und nur der Fernseher lief. Und dann plötzlich so laut war und dreißig Körper mit halb jubelnd halb posenden Armen aufsprangen. Das sind die ruhigen, guten Zeiten. Zur Halbzeit und bei Spielende geht’s dann natürlich wieder los, wenn zwanzig Leute zahlen und Zwanzig Leute Nachschub wollen. Aber das ist der Job. Die meisten haben sogar das bekommen was sie bestellt haben. Das die Qualität an Service, die sie von mir zu erwarten haben. Dirty deeds done dirt cheap. Und mit dirty mein ich hier den wörtlichen Sinn, weil ausgewaschene Gläser weder im Preis noch im Trinkgeld erhalten sind. Draußen ist ein Waschbecken, den Luxus müssen sie sich selber verdienen.
Der
großzügige Kollege, der mit ihm heute Dienst hat lässt den
Taugenichts früher, nach Hause, mit dem offen kund gegebenem
Hintergedanken, dass er dafür am Sonntag früh heim darf.
Um
Halb zwölf beendet der Taugenichts halb tot und todmüde seinen
vierzehn Stunden stolpert die dunkle Treppe bis hoch in den dritten
Stock und wirft in der Wohnung angekommen alles von sich, um...
diesen Artikel zu schreiben. Weil es offensichtlich noch nicht genug
war für heute. Und der Tag morgen geht ja auch erst um zwölf Uhr
los. Und zwischen Uni und Arbeit gibt es zwei ganze Stunden Pause.
Also gar kein Grund sich zu beschweren.
Ihr
seht mir nach, dass ich heute keine
Rechtschreib-/Grammatik-/Logikprüfung mache? (Nicht, dass ich das
jemals getan hätte...) Auch die mal wieder völlig sinnfreie Absatzeinteilung, sei mir btite verziehen - Es ist jetzt Zeit hart in meine Kissen zu fallen und sanft zu sterben. Oh, Morpheus, let me rest gently on you muscular pecs!
---
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1 TuM-Studentin,
Serienjunkie, Humor, Kellnerkollegin, rothaarig, Pfarrerstochter.
Need I say more?
2 Mehr
dazu bestimmt bald.
3 Der
Gastredner – Ein Doktorand im Musiktheater – hat übrigens
erstaunliche Ähnlichkeiten mit meinem
Pseudostiefbruder-um-die-Eck'n.
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