Er wusste nicht wie oft er jetzt schon
betrunken die Treppe hinauf gestolpert war. Gestolpert ist vielleicht
nicht das richtige Wort. Es war schon lange kein Problem mehr, Die
Treppen hoch zu steigen hatte er nüchtern schon oft genug geübt und
auch betrunken war es nunmehr ein Kinderspiel. Jedes mal war eine
dieser blauen Blumen der Realität das was ihn niederdrückte, so
sehr nach unten, dass er fast meinte er müsste die Stufen zwei mal
hoch laufen. Die Aussicht aber in wenigen Sekunden mit tauben
Gliedern auf seinem Schreibtischstuhl zu versumpfen und diese Zeilen
zu schreiben machten den Aufgang zu einem Kinderspiel.
Da hatte er wieder das Problem. Will er
das zu einer Liebesgeschichte machen und vergessen um was es
eigentlich geht, wenn er dem Leser nur sagt „Jaa, da ist wieder
eine...“?
Eigentlich nicht. Aber bisher wusste er
noch nicht was er gegen diesen Eindruck tun konnte. Es gab immer den
einen „crush“ von dem er sich zum nächsten hangeln musste. Aber
über die langen (langen?) Jahre als Single schienen sie schon ewig
keine Rolle mehr zu spielen. Das sind eben immer so Phasen. Den Preis
den man zahlen muss.
Ein geringer Preis. Er lies sich all
die Blumen gerne durch die Lappen gehen, wenn er dafür sein Leben
wie es ist weiterführen konnte. Und zufrieden mit tauben Gliedern in
seinen Schreibtischstuhl zu fallen, um diese Zeilen zu schreiben.
Nur nagt sie da wieder, die blaue
Blume. Diese Fernwehe, die ihn irgendwo hin zieht, von seinem Stuhl
hinaus durchs Fenster, durch den sternenklaren Nachthimmel, am Mond
vorbei an irgendeinen Ort, der weit fern von hier ist.
Der Taugenichts dachte ein wenig
darüber nach. Ein Ort woanders. Nicht hier. Mit anderen Menschen.
Anderen urgemütlichen Kneipen und anderen Dozenten und Mentoren.
Dann könnte er woanders mit tauben Gliedern in seinen
Schreibtischstuhl fallen und darüber schreiben.
Aber das konnte er hier ja auch. Der
Taugenichts tippte seine Zeilen zu Ende und rollte zufrieden ins
Bett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen