Donnerstag, 17. November 2011

Unitagebücher: Unialltag


Es hat einen ganzen Monat gedauert, bis ich es geschafft habe. Mein Unterrichtsverhalten sieht ja so aus, dass ich erst dann was sagen, wenn niemand anderes was zu sagen hat. Das hat den Vorteil, dass man unauffällig bleibt, bis man etwas kluges zu sagen hat.
Die Taktik hat sich in der Vergangenheit schon häufig ausgezahlt. Mein langjähriger Religionslehrer hatte mir das melden grundsätzlich verboten und fragte mich immer dann, wenn niemand sonst was wusste. Meine Deutschlehrerin und ich haben so immer einen Dialog geführt und manchmal – so scheint mir – ein didaktisches Ballspiel gespielt. In der Kunst hat das nie so richtig geklappt, weil man nie genau weiß worauf der Typ da vorne hinaus will, wenn er von solchen indefiniten Dingen wie Ästhetik spricht. - Der ehemalige Schüler
Jetzt habe ich mir wieder meine Leutchen rausgesucht. Während die Theaterwissenschaften ganz gut ohne mich laufen, und die Medienwissenschaften zu faul sind Seminare abzuhalten, kann ich mir die Germanistik zur Brust nehmen.
Ich muss gestehen, dass ich es genieße die Gesichter von einigen Leuten schmelzen zu sehen – vor allem der Typ von Leuten, der es schafft auf jede Frage etwas zu sagen, aber immer nur mit „Ichichich“ zu antworten (Couplings Jayne?) – ich so simple Dinge wie ein Demonstrativpronomen erkläre. Es tut allerdings auch ein bisschen weh, dass man so etwas in einem Linguistik Seminar überhaupt erklären muss. - Der Germane
Diese Woche habe ich es endlich geschafft! Ich kann wieder ein bisschen frei atmen! Im Theater gibt’s endlich eine zweite Regieassistenz und mein Terminplan lockert sich ein bisschen. In Wirklichkeit übernimmt sie natürlich nur die Proben, bei denen ich wirklich keine Zeit habe, aber trotzdem fühle ich mich entspannter. Tatsächlich habe ich es diese Woche schon wieder geschafft neben einer Walking Dead Folge mehr als eine Chuck Folge zu sehen! Das sind mehr als zwei Folgen die Woche! Yay! - Der Serienjunkie
Warum das jetzt so plötzlich geht, weiß ich auch nicht. Vielleicht liegt es daran dass ich rausbekommen habe welche Literatur man wirklich lesen muss (Die Linguistik wird einem zB. Nochmal komplett vorgebetet, da reicht es also sich die anschaulichen Bildchen anzusehen.) und es gelernt habe taktisch die richtigen Vorlesungen ausfallen zu lassen. (Die Klassiker der Filmgeschichte machen nur Sinn, wenn der Film unbekannt und gut ist. Während sich die beiden Medienwissenschaftsvorlesungen decken und eine nur Sinn macht, wenn das Thema neu ist. Bei der dritten Vorlesung zum selben Thema gibt es nur noch Wiederholungen.) - Der StudentUnd wenn ich wieder von meiner Theatereinführung da bin, erzähle ich euch vielleicht was ich am Wochenende so getrieben habe. - Fireladder Productions

2 Kommentare:

  1. Am Wochenende? Er hat gearbeitet, und zwar so schlimm, dass er nur trocken Brot und Cidre zu sich genommen (und dann mitgenommen) hat! Und dies, obwohl ich kiloweise Fleisch besorgt hatte, welches direkt in seiner taktischen Reichweite lag!!!

    besorgt
    der Baron

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