Mittwoch, 28. September 2011

Serienpreview: Revenge

"Amanda Clarke no longer exists."

"This is not a story about Forgiveness"
Von all den neuen Serien habe ich mir von „Revenge“ am wenigstens erhofft. Zuerst hatte ich sie nicht einmal in meine Liste aufgenommen.
O, wie dumm ich doch war.
Die Serie beginnt mit der Verlobungsfeier zwischen Emily Thorne und Daniel Grayson. Die Matriarchin der Familie und Königin der Nachbarschaft hält eine Redeüber Feuer und Eis. Verstohlen wischt sich Emily Sand von der Hand. Schüsse. Ein Mann zieht den toten Daniel aus dem Wasser. Er wird vertrieben und die Leiche entdeckt.
Szenenwechsel. Fünf Monate früher zieht Emily Thorne ein. Es ist einem klar, das viele Dinge passiert sind, die man noch nicht verstehen kann. Auch der Anfangsmonolog der Protagonistin scheint nicht so ganz hinein zu passen. Sie wiederholt „This is not a story about forgiveness.“ Emily plant Rache. Noch wissen wir nicht wofür oder was die Verlobung, geschweige denn der Mord damit zu tun hat. Ganz am Anfang der ersten Folge ist Konfuzius Zitat “Before you embark on a journey of revenge, dig two graves.” eingeblendet. Das Rachegelöbnis rückt sofort in ein anderes Licht. Dem Zuschauer wird klar. Emily arbeitet an ihrem eigenen Untergang, ob sie das weiß oder nicht.
In schneller Folge werden viele Charaktere vorgestellt. Da ist „Queen“ Victoria Grayson, ihr Ehemann, deren Tochter Charlotte und der Sohn Daniel. Lydia, die Vermieterin und Freundin der Graysons und viele andere. Plötzlich taucht auch noch dieser Jack auf mit einem Boot namens Amanda und einer Bar. Der Sohn des Barbesitzers wurde schon auf der Verlobung . Fünf Monate später – gesehen, Jack auch, als der mutmaßliche Mörder. Zuletzt kommt da noch Nolan, ein alter Freund des Vaters, dessen Verhältnis zu Emily ungeklärt bleibt.
Diese auf den ersten Blick schwer überschaubare Szenerie wird gefüllt mit der Emily Vergangenheit, als sie noch Amanda Clarke hieß. Ihr Vater scheint Schuld an dem Absturz eines Flugzeugs zu sein und wurde ins Gefängnis gebracht. Schnell findet man raus, das Queen Victoria ihn dort hinbrachte und noch mehr Gestalten dahinter stecken, unter anderem Lydia ihre Freundin. Aber warum war auch Amanda im Gefängnis? Wieso taucht Nolan plötzlich auf, um sie von der Unschuld ihres Vaters zu unterrichten? Warum töten Jack Daniel (Jack Daniels? Ein Zufall? Ich glaube nicht!) und was ist eigentlich mit dem Vater passiert?

Das ist alles sehr konfus. Durchaus bewusst, denn genauso wird es in der ersten Folge präsentiert. Der Anfang spielt a Labor Day, der Großteil der Folge fünf Monate davor und zwischendurch gibt es Flashbacks zum Vater und ihre Vergangenheit.
Dazu kommen zahlreiche Chiffren, die man noch nicht entschlüsseln kann, oder nur versuchen kann zu erraten. „Feuer und Eis“, das Motto der Verlobungsfeier können die beiden Seiten der Rache sein. Kühl und berechnend, wie Amanda Clarke alias Emily Thorne sie ausüben will, und gleichzeitig feurig und temperamentvoll, wie der Zorn der die Rache schürt oder - wie ein Mord im Affekt?

Verwirrend ist aber nicht nur die Geschichte, die jeder besser zu kennen scheint, als der Zuschauer, sondern auch die Darstellung selber. Zweimal an wichtigen Stellen wird im Szenenwechsel das Bild für eine unnatürlich lange Zeit dunkel. Es wird zwar immer schnell geklärt in welcher Zeit man sich gerade befindet, aber die Enthüllung der Vergangenheit wirft an manchen Stellen mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.

Da wo Ringer versucht mysteriös und unheimlich zu sein, schafft es die sonnige, kontrastreiche Serie mit Emily VanCamp als Emily/Amanda. (Where the Frak do I know her from? Everwood!) Scheinbar mühelos. Vom ersten Moment an beginnt man sich nur Fragen zu stellen. Die Verlobungsfeier ist noch in der Zukunft und man weiß wirklich nicht, wie die Serie weiter darauf zu arbeiten wird. Ich kann nur hoffen, dass die folgenden Folgen ebenso abenteuerlich und rätselhaft bleiben, denn in diesem Fall kann man mit einem Erfolg rechnen.

- Der Serienjunkie


Die Tagline "What comes around goes around," ist übrigens eine englische Redensart, die etwa dem deutschen "Man erntet was man sät," entspricht.

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