Heute war meine
Eignungsfeststellung. Dazu musste ich wie erwähnt früh aufstehen,
damit ich um 8:30 Uhr in der Uni war. Mitbewohner hatte sich
vorsichtshalber mit dem Besuch letzte Nacht verdrückt. Ein sehr
kluger Schachzug, denn er weiß, dass ich während meiner
Kollegstufenzeit den Kurs „Rechtschaffener Zorn“ in meiner
Freizeit belegt hatte. Zu Fuß kam ich zum geliehenen Auto aus dem
Mutterschiff. Aus dem beschwor ich ein Fahrrad mir dem ich zur Uni
fuhr. Da angekommen traf ich die anderen Kandidaten.
Der Student
Andere Kandidaten sind lustig. Einige wissen nicht, dass es sich um kein komparatives Verfahren handelt und versuchten die anderen nervös zu machen oder in die Falle zu locken. Andere glauben dass es ein Wissenstest ist und lernen wie blöd quer durch die Geschichte der Theater und Medienwissenschaften. Eine hatte einen Ordner mit gut dreihundert DinA 4 Seiten dabei. Ich will nicht wissen was da alles drin war. Fast jeder war hibbelig und nervös. Einige andere hatten das zu-cool-für-Nervosität Gesicht aufgelegt und taten ihr bestes um müde und gelangweilt zu wirken. Ich will mir die Gesichter merken und sehen welche dann soooo lange geworden sind!
Wir wurden in einen Raum getrieben mit viel Stühlen und Kaffe und Keksen. Schnell habe ich mir den kürzesten Weg zu den Keksen gesucht um später dem Auflauf zuvor zu kommen. Jetzt ging die Nervosität erst richtig los.
Dann tauchte meine Theater-Geliebte auf, die mir davor schon mitteilte, dass sie Protokollantin sein wird und mir einige Tipps gab. Sie setzte sich zu mir und erzählte mir, dass sie tatsächlich auch bei mir Protokoll führen wird, wer meine Prüfer sein werden und um wie viel Uhr ich dran kam. Einer davon war der Assistent meines Professors im vergangen Jahr und ich habe dementsprechend viele Zusammenstöße mit ihm gehabt und war in einigen seiner Vorlesungen gesessen. Katsching! Meine Gefährtin lies die übrigen Worte der Aufmunterung fallen.
Ich bin ein schlechter Mensch, denn ich muss gestehen: Als die Bewerber um mich rum merkten, dass ich eine Freundin in der Prüfungskommission hatte UND einen der Prüfer selber kannte, habe ich die Panik in den ihren Augen ein wenig zu sehr genossen. Ich lehtne mich zurück und wurde zum Sinnbild der Ruhe. Schwitzende Hintern rutschten auf ihren Stühlen umher. Nun wollte ich ja kein Unmensch sein und es war noch ein bisschen hin bis es losging, also entschloss ich mich die gespannte Stimmung auf zu lockern. Ich habe die Geschichte vom vergangenen Abend erzählt und es hat erstaunlich gut funktioniert. Nach einer recht angenehmen Wartezeit mit einigen ehemaligen Mitschülern und anderen Orientierungsstudenten stellten sich die Prüfer vor und eine Hilfswissenschaftlerin übernahm die Einteilung der Bewerber. Sie setzte sich an den Eingang mit dem Kommentar, dass jeder seinen Termin bei ihr erfragen kann.
Aus der Erfahrung mit Menschen wusste ich was gleich passieren würde, und rückte meinen Stuhl etwas in Sicherheit. Zwei Sekunden der Stille vergingen bis alle Bewerber sich gleichzeitig erhoben und zu dem kleinen Tisch rannten. Nach zehn Minuten war das Gedrängel vorüber und ich fragte nach meiner eigenen Uhrzeit. Meine Antwort lautete „Du bist dran um vierzehn Uhr, du triffst mich also um zwölf Uhr dreißig hier, okay?“
Vier, nein fünf, wenn ich jetzt drüber nachdenke sind es schon sieben sehr dumme und vor allem unglaublich unangebrachte Kommentare schossen mir durch den Kopf. Zum zweiten mal in neun Stunden musste ich meine Reaktion herunter schlucken und flüsterte nur ein „Okay“ zurück. Daraufhin fuhr ich wieder mit dem Fahrrad zurück und landete hier, um diese Zeilen zu schreiben. Und nachdem es jetzt schon spät ist esse ich jetzt noch kurz was und kehre dann zur Uni zurück, um mich pünktlich zu meiner Zukunft zu melden.
Der Misantroph
PS: Oh man, was ich über die anderen Bewerber gesagt hab wird mit so Leid tun, wenn ich nicht genommen werde.
Der Student
Der Student
Andere Kandidaten sind lustig. Einige wissen nicht, dass es sich um kein komparatives Verfahren handelt und versuchten die anderen nervös zu machen oder in die Falle zu locken. Andere glauben dass es ein Wissenstest ist und lernen wie blöd quer durch die Geschichte der Theater und Medienwissenschaften. Eine hatte einen Ordner mit gut dreihundert DinA 4 Seiten dabei. Ich will nicht wissen was da alles drin war. Fast jeder war hibbelig und nervös. Einige andere hatten das zu-cool-für-Nervosität Gesicht aufgelegt und taten ihr bestes um müde und gelangweilt zu wirken. Ich will mir die Gesichter merken und sehen welche dann soooo lange geworden sind!
Wir wurden in einen Raum getrieben mit viel Stühlen und Kaffe und Keksen. Schnell habe ich mir den kürzesten Weg zu den Keksen gesucht um später dem Auflauf zuvor zu kommen. Jetzt ging die Nervosität erst richtig los.
Dann tauchte meine Theater-Geliebte auf, die mir davor schon mitteilte, dass sie Protokollantin sein wird und mir einige Tipps gab. Sie setzte sich zu mir und erzählte mir, dass sie tatsächlich auch bei mir Protokoll führen wird, wer meine Prüfer sein werden und um wie viel Uhr ich dran kam. Einer davon war der Assistent meines Professors im vergangen Jahr und ich habe dementsprechend viele Zusammenstöße mit ihm gehabt und war in einigen seiner Vorlesungen gesessen. Katsching! Meine Gefährtin lies die übrigen Worte der Aufmunterung fallen.
Ich bin ein schlechter Mensch, denn ich muss gestehen: Als die Bewerber um mich rum merkten, dass ich eine Freundin in der Prüfungskommission hatte UND einen der Prüfer selber kannte, habe ich die Panik in den ihren Augen ein wenig zu sehr genossen. Ich lehtne mich zurück und wurde zum Sinnbild der Ruhe. Schwitzende Hintern rutschten auf ihren Stühlen umher. Nun wollte ich ja kein Unmensch sein und es war noch ein bisschen hin bis es losging, also entschloss ich mich die gespannte Stimmung auf zu lockern. Ich habe die Geschichte vom vergangenen Abend erzählt und es hat erstaunlich gut funktioniert. Nach einer recht angenehmen Wartezeit mit einigen ehemaligen Mitschülern und anderen Orientierungsstudenten stellten sich die Prüfer vor und eine Hilfswissenschaftlerin übernahm die Einteilung der Bewerber. Sie setzte sich an den Eingang mit dem Kommentar, dass jeder seinen Termin bei ihr erfragen kann.
Aus der Erfahrung mit Menschen wusste ich was gleich passieren würde, und rückte meinen Stuhl etwas in Sicherheit. Zwei Sekunden der Stille vergingen bis alle Bewerber sich gleichzeitig erhoben und zu dem kleinen Tisch rannten. Nach zehn Minuten war das Gedrängel vorüber und ich fragte nach meiner eigenen Uhrzeit. Meine Antwort lautete „Du bist dran um vierzehn Uhr, du triffst mich also um zwölf Uhr dreißig hier, okay?“
Vier, nein fünf, wenn ich jetzt drüber nachdenke sind es schon sieben sehr dumme und vor allem unglaublich unangebrachte Kommentare schossen mir durch den Kopf. Zum zweiten mal in neun Stunden musste ich meine Reaktion herunter schlucken und flüsterte nur ein „Okay“ zurück. Daraufhin fuhr ich wieder mit dem Fahrrad zurück und landete hier, um diese Zeilen zu schreiben. Und nachdem es jetzt schon spät ist esse ich jetzt noch kurz was und kehre dann zur Uni zurück, um mich pünktlich zu meiner Zukunft zu melden.
Der Misantroph
PS: Oh man, was ich über die anderen Bewerber gesagt hab wird mit so Leid tun, wenn ich nicht genommen werde.
Der Student
Und, wie isses gelaufen? Warten auf Teil 2...
AntwortenLöschen-Christoph
Ich spoilere es nur sehr ungern, aber... als ich um 12:30 Uhr am Treffpunkt war, war sie gegangen und eine andere saß da...
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