Mittwoch, 27. Juli 2011

Unitagebücher: Überwindung und Übelwindung


Es komm im Leben eines jeden Mannes eine Zeit der Überwindung. Diese Zeit ist auch eine Zeit des Schmerzes und der Anstrengung. Dieser Zeit trägt die Arbeit der härteste Tage mit sich, aber den Ertrag der müßigsten Stunden. In dieser Zeit des Leidens ist es die Pflicht des Mannes, das zu tun was er tun muss. In dieser Zeit der Trauer muss er sich selber überwinden und einen grausamen Kampf mit seinem Spiegelbild antreten. In dieser Zeit muss er seine Stärke beweisen und zeigen was das Blut seiner Vorväter wert ist. In dieser Zeit gilt es Charakter zu beweisen. In dieser Zeit zeigt sich, welcher Mann den Namen verdient hat. In dieser Zeit zahlt er den größten und teuersten Preis. In dieser Zeit hasst dich der Mann selber für das was er tun muss. Er kämpft mit seelische Schmerzen überkommt körperliche Hürden.
In dieser Zeit in der jeder Mann die Decke zurück schlagen soll und aus dem Bett aufstehen muss.

Der Bademantelpoet


War heute Krank. Vermute Schlechtes Essen. Kam gestern Abend, erreichte seinen Höhepunkt heute Abend und war vorbei, als ich morgen Abend aufgewacht bin.

Der Student, der sich jetzt einige Fragen über Zeitparadoxons stellt


Die heutige Vorstellung verlief im von mir überblickbaren Rahmen ziemlich gut mit einer Ausnahme. Es war nicht so, dass ich wegen Krankheit meiner Geliebten auf der Bühne das Kleid vollkotzte oder in einem Schwächeanfall unser bisschen Bühnenbild abfackelte. Nein es war ein Texthänger in einem sehr schnell und sehr gewaltsamen Dialog. Man hat in dem Moment in dem man sein Stichwort nicht bekommt viele Gedanken. Man wird darauf trainiert die Schulzuweisungen auf nach dem Stück zu verschieben und erst eine Lösung für das Gesprächsloch zu finden. Unglücklicherweise gab es keine, da alle Gesprächsteile Entgegnungen im Streit waren. Mein Gegenüber sprang nach einer viel zu langen Wartezeit (ein Zeitraum von etwa sieben Sekunden, der sich aber so anfühlte, als hätte ich genug Zeit gehabt eine Ehefrau zu finden und drei Kinder groß zu ziehen) einfach zu dem Schluss der Szene. Hinter der Bühne stellte sich raus, dass er vergessen hatte die zweite Hälfte seines letzten Absatzes zu sagen. Beim Einladen fiel mir auf, dass zwischen dem Absatz doch eine Passage von mir kam. Die Regisseuse nahm sich der Sache auf der Heimfahrt an und entdeckte, dass es doch der andere war.
Nachdem einer aus der Truppe am Dienstag Geburtstag hatte, hat er heute Kuchen mitgebracht. Wegen zuvor erwähnter Unstimmigkeiten im Bauch, bin ich aber lieber nach Hause gegangen, wobei ich auch noch eine Essenseinladung von einer anderen Mitspielerin ausschlagen musste. Das fand ich doof.
Als ich mich kurz drauaf gerade in mein Bett gelegt habe, klingelte mein Handy. Es war die Regisseurin, die mir sagte, dass sie jetzt noch von der leckeren Torte essen und mich vermissen. Gerührt darüber, dass sie mich überreden will doch nochmal rüber zu kommen wäre ich schon fast wieder aufgestanden (hätte mich mein Bauch nicht nach unten gedrückt). Dann lachte sie laut und sagte „Nein, Scherz! Eigentlich wollte ich nur bescheid sagen, dass der Hänger doch deine Schuld war. Ich les' dir mal die Textzeilen vor.“

Der Drama-Dramatiker

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