Dienstag, 4. Oktober 2011

Gefasel: ichichich,mirmirmir,meinmeinmein


...und siemeinte dann zu mir... und dann habe ich gesagt...“
Es war eine ziemlichArbeit sie dazu zu bringen mich zu treffen. Wenn man so aussieht wiesie, konnte man sich eine gewisse Auswahl leisten. Für heute hattesie mich gewählt. Ich hatte einen Versuch bekommen, den durfte ichnicht vermasseln. Dafür habe ich zu lange auf die Gelegenheitgewartet. Als wir uns hinsetzten waren meine Hände schwitzig undmein Herz klopfte wie wild. Ihr wisst schon. Das ganze Programm halt.
...aber ich habedann...“
Jetzt redeten wir miteinander. Kein peinliches Schweigen. Das war gut. Immer mal wiedererzählte ich Geschichten, die ich wirklich gut fand. Ich zeigte wieviel ich erlebt habe und wie witzig ich war, gleichzeitig blieb ichaber bescheiden. Gerade hatte ich ihr von meinem letzten Urlauberzählt, und von dem Haus in dem wir gelebt haben.
Das selbe habeich bei mir zu Hause... bei meinen Großeltern ist das anders! ...“
Sie redete recht viel,aber das störte mich nicht. So kann ich wenigstens nicht vielFalsches sagen. Trotzdem wollte ich langsam mal zur Sache kommen,also brachte ich uns zu einem Ort, der etwas privater war.
Das letzte mal,als ich hier war....“
Ich gähnte und strecktemich, um meinen Arm um sie zu legen. Ich weiß, abgedroschen und alt,aber es funktioniert genauso wie jede andere Methode. Und sie bissan. Sie lehnte sich gegen mich und legte ihren Kopf auf meinerSchulter ab.
...wenn ich jetztdaran denke wie...“
Ein Hoch auf enge Kleidungund tiefe Ausschnitte! Der perfekte Winkel! Ich träumte ein wenig inihr Dekolletee hinein.
Ich habegestern...“
Auf ihren gestrigen Taglies ich meinen folgen, doch ich kam nicht weit.
Das erinnert michan damals, als ich das selbe...“
Es war überhaupt nichtdas selbe.
Das Beste war jasowieso ich, als ich...“
Wir verharrten so füreine Stunde, und sie öffnete sich mir immer mehr.
Dann hat er micheinfach... So schwer hatte ich es... und das ganze an meinemGeburtstag... nachdem meine beste Freundin sich so benommen hatte!“
Probleme über die sichandere freuen würden, aber immerhin redete sie darüber. Das heißtsie fühlte sich wohl. Zeit den Sack zu zu machen. Zeit für meinenZug. Ich drehte meinen Kopf langsam so, dass ich mit dem Gesicht zuihrem Ohr gewandt war. Jetzt musste ich nur noch sie dazu bringensich zu mir zu drehen. Sie begann inzwischen philosophisch zu werden.Zumindest würde sie das so begreifen.
Ich kann garnicht begreifen, wie man so egoistisch sein kann... was ich dazu zusagen habe ist ihnen völlig egal... Es ist ja wohl nicht zu vielverlangt ein bisschen auf andere Menschen zu achten, oder? … Nachallem was ich für sie getan habe! Für jeden von ihnen! … “
Ich stöhnte innerlich undverlor ein paar Phrasen des Beileides. Dann begann sie ganzsentimental zu werden und mir Honig ums Maul zu schmieren, anstattsich anständig für meine gespielte Aufmerksamkeit zu bedanken.Meine Güte, kann ein Abend länger sein?
Siehst du? Duhörst mir zu! Warum hat er das nie gemacht! … “
Sie macht es sich bequem,drehte sich aber immer noch nicht zu mir um.
Du respektierstmeine Gefühle und achtest darauf, dass du sie nicht verletzt!“
Jetzt riss meinGeduldsfaden und ich sprang auf und ergriff zur Abwechslung das Wort.
Nein! Nein,tatsächlich denke ich gar nicht darüber nach, ob ich deine Gefühle verletze. Eigentlich denke ich allgemein nicht viel an deine Gefühle.Niemand tut das wirklich. Du hast all diesen Schmerz, aber keiner achtete drauf. Jede einzelne Person interessiert sich einen Scheiß für deinen Schmerz. Mich eingeschlossen. Weil wir viel zu beschäftigt mit unserem eigenen Mist sind, hat keiner die Kraft auch noch zu hören, wie du dich über deine kleinen Probleme in deinem kleinen Leben aufregst.“
Sie sah mich entgeistert an. Es hätte so gut ausgehen können, wenn sie nicht eine so furchtbare Person wäre. Ein einziger Charakterfehler, der alles verdirbt. Niemand will die Egomanin flach legen, die gar keine Zeit findet den Versuch zu würdigen.
Jetzt sprach sie wieder aus ihrem offenem Mund: „
Ichkann gar nicht glauben, dass du mir zuhörst. Du verstehst mich. Du willst nicht nur...“ Sie drehte sich zu mir. Ihre Augen schmolzen und ihr Körper wurde schwach, als sie sich zu mir beugte.
Wenn ich ihr zugehört hätte, wüsste ich vielleicht was sie meint... Ach, zur Hölle. Ich zog sie an mich.

2 Kommentare:

  1. Wieder etwas womit ich nicht zufrieden bin.
    Ich sehe immer einen Punkt, ich sehe den Weg dahin, aber irgendwo auf diesem Weg verliere ich die Kurve, um das Ende wirklich treffend zu machen!
    Ein kompliziertes Handwerk es ist.

    - Der Autor

    AntwortenLöschen
  2. „ ... nicht Sein, sondern Werden, nicht Ruhe, sondern eine Übung.
    Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber.
    Es ist noch nicht getan und geschehen,
    es ist aber im Gang und Schwang.
    Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg.
    Es glühet und es glänzet nicht alles,
    es bessert sich aber alles!“

    AntwortenLöschen