Inzwischen waren tausend kleine Kratzer auf
meinem Parkettfußboden. Wie Narben, die mich immer daran erinnern
wollen wo der Spiegel hing.
Meine Rechnung ging nicht auf. Die kleineren Scherben übten zwar nicht so viel Druck aus, aber dafür gab es noch mehr scharfe Kanten und irgendwo kam wieder eine durch und erneut sprang das beschichtete Glas vor meine Füße, als wollte es mich nicht loslassen.
Ich gebe zu, dass es wahnwitzig ist, aber dieser Spiegel, der jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit hier in meiner Wohnung gelegen hat, hat mich aufgeregt. Ich nahm mir Schmirgelpapier und machte mich daran die Ecken jeder Scherbe abzuschleifen.
Ich verbrachte Stunden damit sie alle einzeln zu bearbeiten. Ich lernte sie kennen. Alle Einhundertundacht beschäftigten mich die ganze Nacht über. Ich schliff, ich feilte, ich machte Ecken rund, ich kontrollierte jede Kante mit meinem Zeigefinger, erst vorsichtig, dann etwas rascher. Es war eine Plackerei, aber ich bildete mir ein, ich müsste das tun. Anders würde ich den Spiegel nie aus dem Haus kriegen. Ich kehrte den Glasstaub zusammen, warf ihn in drei ineinander liegende Säcke, vorsichtshalber mit den drei gerissenen Säcken als Untergrund, und gab liebevoll die komplett harmlosen Splitter in den Sack. Heben konnte ich ihn allerdings nicht mehr. Ich hatte beim schleifen soviel Staub aufgewirbelt, dass die ohnehin schon zahlreichen Scherben noch mehr geworden sein müssen. Ich stand auf und öffnete die Tür, für den Weg nach unten. Wenn ich den Sack schliff, dann bekam ich ihn vielleicht die Treppe hinunter bis zur Restmülltonne. Sollten sich die Müllmänner darum kümmern. Was ich aber fand, war nicht das, was ich mir unter einem Müllmann vorstellte.
Vor mir stand sie, in eben jener Tür. Die Tür, die sie damals so unbarmherzig in mein Gesicht schlug. Durch das Knallen der Tür fiel der wacklige Spiegel damals von der Wand und zerbrach. Und jetzt, gerade als ich die Scherben aufgelesen hatte, steht sie da vor mir und sagt: „Gib mir das, ich kann es halten.“ Und sie nahm den schweren Sack mit Scherben und hob ihn so mühelos, als ob im Müllbeutel wirklich nur Staub und Splitter wären.
Meine Rechnung ging nicht auf. Die kleineren Scherben übten zwar nicht so viel Druck aus, aber dafür gab es noch mehr scharfe Kanten und irgendwo kam wieder eine durch und erneut sprang das beschichtete Glas vor meine Füße, als wollte es mich nicht loslassen.
Ich gebe zu, dass es wahnwitzig ist, aber dieser Spiegel, der jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit hier in meiner Wohnung gelegen hat, hat mich aufgeregt. Ich nahm mir Schmirgelpapier und machte mich daran die Ecken jeder Scherbe abzuschleifen.
Ich verbrachte Stunden damit sie alle einzeln zu bearbeiten. Ich lernte sie kennen. Alle Einhundertundacht beschäftigten mich die ganze Nacht über. Ich schliff, ich feilte, ich machte Ecken rund, ich kontrollierte jede Kante mit meinem Zeigefinger, erst vorsichtig, dann etwas rascher. Es war eine Plackerei, aber ich bildete mir ein, ich müsste das tun. Anders würde ich den Spiegel nie aus dem Haus kriegen. Ich kehrte den Glasstaub zusammen, warf ihn in drei ineinander liegende Säcke, vorsichtshalber mit den drei gerissenen Säcken als Untergrund, und gab liebevoll die komplett harmlosen Splitter in den Sack. Heben konnte ich ihn allerdings nicht mehr. Ich hatte beim schleifen soviel Staub aufgewirbelt, dass die ohnehin schon zahlreichen Scherben noch mehr geworden sein müssen. Ich stand auf und öffnete die Tür, für den Weg nach unten. Wenn ich den Sack schliff, dann bekam ich ihn vielleicht die Treppe hinunter bis zur Restmülltonne. Sollten sich die Müllmänner darum kümmern. Was ich aber fand, war nicht das, was ich mir unter einem Müllmann vorstellte.
Vor mir stand sie, in eben jener Tür. Die Tür, die sie damals so unbarmherzig in mein Gesicht schlug. Durch das Knallen der Tür fiel der wacklige Spiegel damals von der Wand und zerbrach. Und jetzt, gerade als ich die Scherben aufgelesen hatte, steht sie da vor mir und sagt: „Gib mir das, ich kann es halten.“ Und sie nahm den schweren Sack mit Scherben und hob ihn so mühelos, als ob im Müllbeutel wirklich nur Staub und Splitter wären.
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